In der therapeutischen Begleitung gibt es Imaginationsübungen.
Diese können dabei helfen, Erinnerungen zu betrachten, die bisher aus gutem Grund verdrängt wurden. Es gibt verschiedene Übungsansätze, um das bisher unerträgliche dennoch betrachten zu können. Darunter gehört auch, einen unsichtbaren Begleiter in die Erinnerung einzuladen. Der kann begleiten oder auch als Kontrapunkt zur empfundenen Bedrohung stehen.
Aus mehr oder weniger esoterischen Ansätzen werden gerne sogenannte „Krafttiere“ verwendet. Also imaginäre tierische Begleiter.
Es gibt jedoch auch einen traditionellen christlichen Ansatz. Dieser kann für gläubige Menschen greifbarer sein. Hier wird keine Tiergestalt gesucht, sondern wir berufen uns auf die Verheißungen der Bibel. Jesus hat verheißen, dass er immer bei uns sein wird. So können wir als Christen Jesus direkt bitten, uns auf dem Weg der belastenden Erinnerung zu begleiten. Wir begrenzen uns hier nicht auf Jesus allein. Denn es mag Gründe geben, warum sich der Ratsuchende damit nicht wohlfühlt. So können wir auch den Heiligen Geist, eventuell als weiblicher Begleiter, oder auch Gott-Vater selbst bitten, uns zu begleiten.
Dieser Ansatz mag sich zunächst befremdlich anmuten. Können wir tatsächlich den heiligen Gott selbst bitten, auf diesem Weg in die belastenden Erinnerungen als imaginären Begleiter dabei zu sein? Tatsächlich habe ich schon oft die Erfahrung machen können, dass Gott sehr gerne dieser Bitte entspricht. Nach unserem Glauben ist Gott hier auch keine reine Imagination. Er ist eine real erfahrbare Person, die uns voller Gnade und Barmherzigkeit auch auf solchen schwierigen Wegen nicht allein lassen will.